Rock für Toleranz – gegen Gewalt 2019

Zeit für Toleranz – Zeit für Musik – Kein Bock auf Gewalt!
Die Zeit ist reif für eine weitere Ausgabe des einzigen Pulheimer Musikfestivals, welches sich schon seit über 20 Jahren auf die Fahnen geschrieben hat, jenseits der festgefahrenen Genre-Grenzen Livemusik „von allen für alle“ in der „Provinz“ der Musikmetropole Köln auf die Bühne zu bringen. Egal ob Rock, Pop, Singer-Songwriter, Schlager, Hip-Hop, Alternative, Punk, Indie, Rap – es ist völlig unerheblich, welchen Musikstil die auftretenden Gruppen vertreten: Es geht um das verbindende „Zusammen“ statt um das trennende „Gegen“ im Medium der Musik – wenngleich, wie der Name der Veranstaltung schon sagt, eine klare und unmissverständliche Position aller Bands „Gegen Gewalt“ bezogen wird. Das scheint auf den ersten Blick selbstverständlich, entpuppt sich aber bei näherer Betrachtung nicht selten als ein willfähriges Bonmot der Musik-Kunst an sich, die von zahlreichen Gruppierungen mit – milde ausgedrückt – zweifelhafter Ausrichtung als populistisches Medium gewaltverherrlichender Propaganda gnadenlos missbraucht wird. Dagegen werden alle Beteiligten am 28. September Stellung beziehen und als Gegenkonzept die Musik als friedliche und vereinende, ja als universelle Sprache präsentieren, welche keine verkopften Dogmen, gewaltverherrlichende Phantasien und zweifelhaften Lebensentwürfen das Wort redet, sondern nur die eine verbindende Botschaft transportiert:
Egal wer du bist, egal wo du herkommst, egal wie du aussiehst – wir sind alle gleich
und:
Wir sitzen alle im selben Boot! Wer hier meint, Löcher durch Intoleranz, Gewalt und Stänkerei in die Planken zu bohren, sollte endlich raffen, dass er so früher oder später selbst baden geht.
Unter den auftretenden Künstlern auf zwei Bühnen befinden sich viele bekannte und geachtete Gesichter der Musikszene:

11update
Big Silence
Blackening
Die fidelen Senioren
Druckphase
Escher 304
Keine Ahnung
Maat Hösch
MC Cologne
SONIC Liquid
Kawumm
Colored Lights
the bilats
7 Sekunden zu spät
Swift Exit
RIOT IN THE ATTIC
Eddy Edge
Penetration Derby
Pogo Bandprojekt

 

und viele andere…

Die Rockinitiative Pulheim e.V. hat bereits in den 90ger Jahren mit diesem Veranstaltungskonzept „Rock für Toleranz – Gegen Gewalt“ klar und unmissverständlich Stellung bezogen, als in der frisch vereinten Bundesrepublik nach den angetrockneten Freudentränen der „Friedlichen Revolution“ von 1989 plötzlich wieder Häuser brannten und Menschen durch Potentaten rechter Gruppierungen, welche sich dem vermeintlichen „Volkswillen“ zur nationalen Selbsterhaltung verschrieben hatten, ermordet wurden. In der jüngsten Vergangenheit – geprägt durch Globalisierung und „grenzenlosem“ Terror, sah und sieht die ganze Sache natürlich wieder anders aus. Schienen Gewalt und Intoleranz vorerst in ferne Länder outgesourced worden zu sein, keimen beide Unkräuter erneut auf bundesdeutschem Boden. Umso mehr ist es jetzt die Zeit, Flagge zu zeigen und klar Stellung gegen Gewalt und Intoleranz zu beziehen. In diesem Sinne wird die Veranstaltung bewusst mit dem positiven Wortpaar „Für Toleranz“ an erster Stelle überschrieben. Der Einwand, dass es sich bei dem Begriff „Toleranz“ um eine bildungssprachliche Leerformel für das Erdulden von Unerwünschtem handelt, wie es sein Eintrag in der „Sprachfestung Duden“ nahelegt, wird ein anderes Verständnis von „Toleranz“ gegenübergestellt: Es ist das einigenden Band von persönlicher Freiheit und gegenseitigem Respekt, von Fremdachtung bei gleichzeitigem Zugewinn an Selbstachtung, von Gefühl und Verstand.
In welcher „Verpackung“ ist eine solche Botschaft besser zu transportieren als in der Musik, in der Kunstform, die den Herzschlag dirigiert und so wesentliche Dinge sichtbar macht, die den Augen des Verstandes alleine verschlossen blieben.